Seit gut zwei Wochen übertragen zwei Kabel in der Ostsee keine Daten mehr. Ein Schiff sorgt wohl für den Schaden. Jetzt sind die Reparaturarbeiten fertiggestellt. Die Frage nach der Ursache ist noch immer ungeklärt.
Das Mitte November beschädigte Datenkabel zwischen Finnland und Deutschland in der Ostsee ist vollständig repariert. Dies teilte die finnische Betreiberfirma Cinia mit. Das rund 1200 Kilometer lange Datenkabel zwischen der finnischen Hauptstadt Helsinki und Rostock war wegen eines Defekts am 18. November ausgefallen. Es sei schneller als erwartet repariert worden. Dank alternativer Verbindungen und schneller Reparaturprozesse habe der Kabelausfall nur minimale Beeinträchtigungen für die finnischen Verbraucher verursacht. Nur einen Tag zuvor war ein anderes Ostsee-Datenkabel zwischen Schweden und Litauen wegen eines Defekts ausgefallen. Auch dieses Unterwasser-Kabel ist inzwischen repariert und wieder in Betrieb, wie der Betreiber Arelion mitteilte. Zu größeren Beeinträchtigungen sei es auch trotz dieses Ausfalls nicht gekommen.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hatte die Vermutung geäußert, dass es sich in beiden Fällen um Sabotage gehandelt haben könnte. Die finnischen, schwedischen und litauischen Behörden beauftragten ein gemeinsames Team mit den Ermittlungen. Das Team wird von der europäischen Justizbehörde Eurojust unterstützt.
Ein chinesisches Schiff, das sich zum Zeitpunkt des Vorfalls in der Nähe eines der Kabel aufgehalten hatte, wurde in dem Zusammenhang verdächtigt und von den Küstenwachen Schwedens und Dänemarks beschattet. Die "Yi Peng 3" hält sich seit dem 19. November im Kattegat zwischen Schweden und Dänemark auf.
Peking erklärte sich auf Anfrage von Schweden zur Zusammenarbeit bei den Ermittlungen bereit. China sei bereit, "mit den betreffenden Ländern zusammenzuarbeiten, um die Wahrheit herauszufinden", sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Mao Ning. China und Schweden stünden derzeit in der Angelegenheit in engem Kontakt, fügte sie hinzu. Am Donnerstag hatte Schweden nach Angaben von Regierungschef Ulf Kristersson China gebeten, in der Angelegenheit mit den schwedischen Behörden zusammenzuarbeiten.