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Marktbericht: Nahost-Eskalation hält DAX-Anleger in Atem



marktbericht

Stand: 02.10.2024 07:26 Uhr

Die Eskalation im Nahen Osten lastet zur Wochenmitte auf den Aktienmärkten. Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel und einem Kursrutsch um 300 Punkte bleibt die Lage im DAX fragil.

Nach seinem gestrigen Kursrutsch dürfte der DAX zur Wochenmitte wohl lediglich ein paar Punkte gutmachen. Der Broker IG taxiert das deutsche Börsenbarometer zur Stunde 0,1 Prozent höher bei 19.230 Punkten.

Tags zuvor hatte die Eskalation im Nahen Osten die Anleger schlagartig Reißaus nehmen lassen. Zwischen Tageshoch (19.449) und Tagestief (19.144 Zähler) lagen über 300 Punkte. Am Ende stand ein Minus von 0,6 Prozent auf 19.213 Punkte. "Damit könnte die tags zuvor eingelegte Pause die berühmte Ruhe vor dem Sturm gewesen sein", erklärte Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets.

Aus technischer Sicht ist durch die jüngsten Kursverluste bislang nicht viel Porzellan zerschlagen worden. Die erste wichtige Unterstützungszone für den DAX verläuft bei der runden Marke von 19.000 Punkten. In deren Dunstkreis liegen einige wichtige Hochpunkte und vor allem die jüngste Aufwärtskurslücke bei 18.965/19.088 Zählern. Sollte diese Lücke allerdings geschlossen werden, würde sich die Abwärtsdynamik im deutschen Leitindex deutlich verschärfen.

Die Nachrichten aus dem Nahen Osten setzten gestern auch die Kurse an der Wall Street unter Druck. Der US-Standardwerteindex Dow Jones ging mit einem Minus von 0,4 Prozent bei 42.156 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,9 Prozent auf 5.708 Punkte und der technologielastige Nasdaq büßte 1,5 Prozent auf 17.910 Zähler ein.

Negative Vorgaben für den DAX-Handel kommen auch von den asiatischen Aktienmärkten. Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel zeigen sich die Anleger besorgt über eine mögliche Ausweitung des Konflikts in der Region. In Tokio liegt der 225 Werte umfassende Nikkei-Index im späten Handel 1,8 Prozent tiefer. In China blieben die Börsen wegen der Feiertage der "Goldenen Woche" nach dem Nationalfeiertag am Montag geschlossen.

Der Euro versucht sich am Morgen zu stabilisieren, im asiatischen Devisenhandel liegt die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,1067 Dollar. Tags zuvor hatte die Flucht der Anleger in den Dollar als sicheren Anlagehafen den Euro noch bis auf 1,1046 Dollar fallen lassen.

Von der Flucht der Anleger in sichere Häfen konnte gestern auch Gold profitieren. Der Preis für die Feinunze Gold schnellte bis auf 2.673 Dollar in die Höhe und näherte sich damit seinem jüngsten Rekordhoch wieder an. Am Morgen liegt das gelbe Edelmetall nun etwas tiefer bei 2.654 Dollar.

Am Rohstoffmarkt ziehen die Ölpreise angesichts der Furcht vor möglichen Lieferengpässen weiter an. Rohöl der Nordseesorte Brent verteuert sich um 1,5 Prozent auf 74,63 Dollar je Barrel (159 Liter).

VW-Tochter Audi tut sich in den USA schwer

Im DAX könnte die VW-Aktie einen Blick wert sein. Die Volkswagen-Tochter Audi hat in den USA den Abwärtstrend beim Absatz beschleunigt. Mit 46.752 Fahrzeugen wurden im dritten Quartal 21 Prozent weniger verkauft als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Im vorigen Jahresviertel hatte das Minus noch bei 12 Prozent gelegen.

Vor der Abstimmung der EU-Staaten über Strafzölle auf chinesische Elektroautos hat BMW-Chef Oliver Zipse die Bundesregierung zu einem klaren Nein aufgefordert. Der Wohlstand in Deutschland hänge von offenen Märkten und freiem Handel ab. Zusätzliche Zölle schadeten global tätigen deutschen Unternehmen und könnten "einen Handelskonflikt heraufbeschwören, der am Ende nur Verlierer kennt".

Der Finanzinvestor Triton macht beim Panzergetriebe-Hersteller Renk zum zweiten Mal seit dem Börsengang Kasse und gibt dabei die Mehrheit ab. Triton platzierte am Abend 18,3 Millionen Renk-Aktien zu einem Preis von voraussichtlich je 21 Euro, wie die begleitende Bank den Investoren mitteilte. Die Beteiligung von Triton schmilzt damit von knapp 51,9 auf 33,6 Prozent.

Der US-Sportartikel-Konzern Nike hat im Olympia-Sommer einen deutlichen Umsatzrückgang verbucht. Im Ende August abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal schrumpften die Erlöse im Jahresvergleich um zehn Prozent auf 11,6 Milliarden Dollar, wie der Konzern nach US-Börsenschluss mitteilte. Unter dem Strich fiel der Gewinn um 28 Prozent auf 1,05 Milliarden Dollar.

Microsoft will seine KI-Software Copilot stärker zu einem persönlichen Assistenten der Nutzer machen. Copilot wird künftig unter anderem eine Zusammenfassung aktueller Nachrichten vorlesen sowie Unterhaltungen mit Menschen führen können. Eine weitere neue Funktion heißt Copilot Vision und kann Fragen dazu beantworten, was man gerade auf einer Website sieht.

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