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Marktbericht: Die Ruhe vor dem Sturm im DAX?



marktbericht

Stand: 06.09.2024 07:43 Uhr

Mit dem US-Arbeitsmarktbericht steht heute der wohl wichtigste Termin dieser Börsenwoche auf der Agenda. Im Vorfeld dürften sich die DAX-Anleger mit neuen Engagements zurückhalten.

Vor dem US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag gehen die Investoren in Deckung. Der DAX dürfte kaum verändert in den letzten Handelstag der Woche starten. Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex derzeit nur wenige Punkte über seinem XETRA-Schlusskurs. Tags zuvor schon hatte Bewegungsarmut den Handel in Frankfurt geprägt, der DAX schloss 0,1 Prozent tiefer bei 18.577 Zählern.

Die Wochen- und damit auch die bisherige Monatsbilanz für September ist durchwachsen. Der deutsche Leitindex liegt bislang rund 1,7 Prozent im Minus, obwohl er zwischenzeitlich noch bei 18.991 Punkten eine neue Bestmarke aufgestellt hatte.

Dieser Ausbruch auf ein neues Rekordhoch kann mittlerweile als Fehlausbruch interpretiert werden. Der DAX ist technisch angeschlagen. Gegenwind für den DAX kommt dabei auch von der Saisonalität, ist der September doch traditionell einer der schwächsten Börsenmonate.

Zum Wochenschluss richten sich die Augen der Anleger nun auf die am frühen Nachmittag anstehenden US-Jobdaten für August. Die Daten sollen Klarheit darüber bringen, ob die US-Notenbank im September die erwartete Zinswende mit einer Senkung um einen halben oder einen viertel Prozentpunkt einleiten wird.

Wenn die August-Daten nicht deutlich positiv überraschen, sondern vielmehr signalisieren, dass die jüngste unschöne Entwicklung sich fortsetzt, wird das Lager derer, die schnelle Fed-Zinssenkungen erwarten, kräftige zusätzliche Argumente anführen können, schrieben die Devisenmarktexperten der Commerzbank zuletzt.

An der Wall Street hatten sich die Anleger gestern im Vorfeld des US-Arbeitsmarktberichts und nach uneinheitlich ausgefallenen Konjunkturdaten zurückgehalten.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,5 Prozent tiefer auf 40.755 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte dagegen 0,3 Prozent auf 17.127 Zähler vor. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,3 Prozent auf 5.503 Stellen ein.

An den asiatischen Aktienmärkten reduzieren die Anleger am Morgen - mit Blick auf die anstehenden US-Jobdaten - ihr Risiko. In Tokio gibt der 225 Werte umfassende Nikkei-Index im späten Handel um 0,5 Prozent auf 36.483 Punkte nach. Die Börse in Shanghai liegt aktuell 0,2 Prozent im Minus.

Im asiatischen Devisenhandel zieht der Euro um 0,1 Prozent auf 1,1116 Dollar an. Der Goldpreis gewinnt ebenfalls 0,1 Prozent auf 2.519 Dollar je Feinunze. Erst tags zuvor hatte das gelbe Edelmetall die 2.500-Dollar-Marke zurückerobern können.

Am Rohstoffmarkt erlebt der Ölpreis derzeit die schlechteste Woche seit mehr als einem Jahr. Zum Wochenschluss stagniert Rohöl der Nordseesorte Brent bei 72,78 Dollar je Barrel (159 Liter). Die Anleger wiegen Nachfragesorgen gegen einen starken Abbau der US-Lagerbestände und eine Verzögerung der Produktionssteigerungen durch die OPEC+-Produzenten ab.

Im DAX gerät die Airbus-Aktie in den Fokus. Nach einem Triebwerksbrand an einem A350-1000 müssen die Jets dieses Typs vorzeitig in die Wartung. Die europäische Luftfahrtbehörde EASA veröffentlichte gestern Abend eine entsprechende Lufttüchtigkeitsanweisung. Die Rolls-Royce-Triebwerke der A350-1000 hatten schon vor dem jüngsten Vorfall heftige Kritik von Fluggesellschaften auf sich gezogen.

OpenAI hat nach eigenen Angaben inzwischen über eine Million zahlende Nutzer für seine Produkte. Die verstärkte Nutzung des hauseigenen Chatbots setze sich fort, erklärte der Microsoft-Partner. Zum Vergleich: Im April lag die Zahl noch bei 600.000 Nutzern. Erst kürzlich hatte OpenAI mitgeteilt, dass der Chatbot mehr als 200 Millionen wöchentlich aktive Nutzer erreicht habe.

Der US-Chiphersteller Broadcom hat trotz der hohen Nachfrage nach Produkten rund um Künstliche Intelligenz (KI) einen Verlust eingefahren. Unter dem Strich stand im dritten Quartal ein Minus von 1,88 Milliarden Dollar, wie der Spezialist für Netzwerk-Chips gestern mitteilte. Im Vorjahr stand noch ein Gewinn von 3,30 Milliarden Dollar in den Büchern.

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