marktbericht
Die DAX-Anleger haben in der vergangenen Woche kräftig Kasse gemacht. Nach der erfolgreichen Rückeroberung der 19.000-Punkte-Marke stehen die Chancen auf Kursgewinne in der neuen Börsenwoche allerdings gut.
Zum Start in die neue Börsenwoche dürfte sich der DAX weiter von der 19.000-Punkte-Marke nach oben absetzen. Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex derzeit 0,4 Prozent höher auf 19.193 Punkte. In der vergangenen Woche war die Rekordlaune am deutschen Aktienmarkt einer nüchternen Bestandsaufnahme gewichen.
Die Eskalation im Nahen Osten und Konjunktursorgen veranlassten die Anleger zu massiven Gewinnmitnahmen, der DAX rutschte zwischenzeitlich bis auf 18.952 Punkte ab.
Doch der versöhnliche Wochenschluss schürt Hoffnungen. Am Freitag half ein guter US-Jobbericht dem DAX bei der Stabilisierung. Das deutsche Börsenbarometer schloss 0,6 Prozent höher bei 19.121 Zählern. Mit der Rückeroberung der nicht nur psychologisch wichtigen 19.000-Punkte-Marke hat sich das technische Bild im DAX wieder merklich aufgehellt.
Die US-Arbeitsmarktdaten für September hatten zum Wochenausklang auch an der Wall Street Rezessionsängste zerstreut und für steigende Kurse gesorgt. Der US-Standardwerteindex Dow Jones war am Freitag mit einem Plus von 0,8 Prozent bei 42.352 Punkten aus dem Handel gegangen. Der breiter gefasste S&P 500 gewann 0,9 Prozent auf 5.751 Punkte, und der technologielastige Nasdaq stieg um 1,2 Prozent auf 18.137 Stellen.
Rückenwind für den DAX kommt am Morgen auch von den asiatischen Aktienmärkten, die mit Gewinnen in die neue Handelswoche gestartet sind. In Tokio liegt der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 2,2 Prozent höher bei 39.478 Punkten. Die chinesischen Festlandbörsen bleiben wegen der "Goldenen Woche" noch bis einschließlich Dienstag geschlossen.
Im asiatischen Devisenhandel notiert der Euro nahezu unverändert bei 1,0971 Dollar. Die Feinunze Gold kostet am Morgen 2.648 Dollar und damit 0,1 Prozent weniger. Erst Ende September hatte das gelbe Edelmetall bei 2.685 Dollar eine neue Bestmarke aufgestellt.
Am Rohstoffmarkt geben die Ölpreise nach dem stärksten Wochenanstieg seit über einem Jahr angesichts der wachsenden Kriegsgefahr im Nahen Osten nach. Rohöl der Nordseesorte Brent verbilligt sich um 0,4 Prozent auf 77,77 Dollar je Barrel (159 Liter).
Am deutschen Aktienmarkt könnten heute Aktien von BMW, Mercedes-Benz und VW einen Blick wert sein. Die EU könnte nämlich trotz Widerstands aus Deutschland jederzeit Zusatzzölle von bis zu 35,3 Prozent auf Elektroautos aus China erheben. Es hat sich keine ausreichende Mehrheit der EU-Staaten gegen das Vorhaben ausgesprochen, wie EU-Diplomaten am Freitag bestätigten. Deutsche Autobauer reagierten besorgt und hoffen weiter auf eine Verhandlungslösung.
In einem Gespräch von Spitzenmanagern der Commerzbank und ihres neuen Großaktionärs Unicredit Ende September ging es nach Angaben von Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp nicht um eine Übernahme des deutschen Instituts durch die Italiener. "Es war ein klassisches Investorengespräch", sagte Orlopp dem "Handelsblatt" in einem Interview.
Sie machte zudem deutlich, dass sie im Falle eines Zusammengehens beider Banken sie eine jahrelange Lähmung sowie den Verlust von Kunden erwarte. Die Commerzbank könne als eigenständiges Institut einen Aktienkurs von 25 bis 30 Euro erreichen.
Beim Halbleiterkonzern Infineon in Villach wird gegen Mitarbeiter einer Fremdfirma wegen Diebstahls ermittelt. Dabei handelt es sich um Goldabfälle aus der Produktion, die für das Recycling bestimmt waren, teilte Alexandra Wachschütz, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit, auf APA-Anfrage mit. Die Unternehmenssprecherin bestätigte teilweise auch einen Online-Bericht der "Kleinen Zeitung", wonach es bereits drei Festnahmen gegeben hat.
Der kriselnde Industriekonzern Thyssenkrupp nimmt seine vom Staat mit Milliardensummen unterstützten Pläne für eine klimaschonende Produktion unter die Lupe. Der in Überarbeitung befindliche Businessplan solle auch Erkenntnisse zur weiteren "grünen Transformation" des Stahlbereichs liefern, erklärte die Thyssenkrupp-Stahltochter. "Aktuell gehe das Unternehmen davon aus, dass die geplante Direktreduktionsanlage unter den gegebenen Rahmenbedingungen realisiert werden könne.
Der aktivistische Investor Starboard Value hat Insidern zufolge einen Anteil von rund einer Milliarde Dollar an Pfizer erworben. Er dränge auf Veränderungen, um die Leistung des Unternehmens zu verbessern, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Pfizer ist unter Druck, weil die Verkäufe von Corona-Produkten stark zurückgegangen sind und andere Geschäftsbereiche die Erwartungen nicht erfüllt haben.