Die britische Verkehrsministerin Haigh wird 2013 bestohlen. Auch ein Handy soll sich unter dem Diebesgut befinden, erklärt sie der Polizei. Später entdeckt sie es jedoch zu Hause. Diese Fehleinschätzung wird ihr nun zum Verhängnis.
Großbritanniens Verkehrsministerin Louise Haigh tritt zurück, weil sie vor Jahren eine falsche Angabe bei der Polizei gemacht hatte. Sie sei 2013 in London überfallen worden und habe der Polizei eine Liste der Dinge gegeben, die sie für gestohlen gehalten habe, erklärte die Labour-Politikerin in ihrem Rücktrittsschreiben. Darunter war ihr Arbeitshandy. Später habe sie festgestellt, dass es zu Hause gewesen sei.
Am Donnerstagabend hatten die Zeitung "Times" und der Fernsehsender Sky News berichtet, dass sich Haigh damals in der Folge wegen einer Straftat für schuldig bekannt hatte. Nun erklärte die 37-Jährige ihren Rücktritt.
Die oppositionellen Tories warfen Großbritanniens Premierminister Keir Starmer der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge umgehend vor, er habe seit langem von dem Fall gewusst und müsse sich der Öffentlichkeit erklären.
Jüngstes weibliches Kabinettsmitglied
Haigh schrieb in ihrer Rücktrittserklärung, sie hätte damals direkt ihren Arbeitgeber informieren sollen. Es habe sich um ein ehrliches Versehen gehandelt. Sie erkenne an, dass der Fall - "egal, wie die Faktenlage ist" - von der Arbeit der Regierung ablenke. "Es tut mir leid, unter diesen Umständen zu gehen, aber ich bin stolz auf das, was wir geschafft haben."
Premier Starmer muss damit wenige Monate nach seiner Amtsübernahme eine Ministerin austauschen. Haigh war die jüngste Frau, die bisher in eine britische Regierung berufen worden war.