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Gefangener von Islamisten: Israelische Geisel muss in Video Waffenruhe in Gaza fordern



Die Hamas und der Islamische Dschihad veröffentlichen immer wieder Videos, in denen israelische Geiseln Kritik an Israel äußern müssen - so auch jetzt. Ein 28-Jähriger macht Druck auf Netanjahu und fordert eine Waffenruhe und eine Chance auf seine Heimkehr. Die Chancen dafür sind gering.

Die mit der Hamas verbündete islamistische Palästinensergruppe Islamischer Dschihad hat ein neues Video veröffentlicht, das eine der vor mehr als einem Jahr verschleppten israelischen Geiseln im Gazastreifen zeigen soll. In dem Video ist ein junger bärtiger Mann zu sehen, der angibt, er heiße Sascha Trupanov und sei 28 Jahre alt. Es ist bereits das dritte vom Islamischen Dschihad veröffentlichte Video, das Trupanov zeigen soll.

Der Mann spricht über die in der zweiten Septemberhälfte gestarteten israelischen Militäreinsätze im Libanon sowie über die israelischen Luftangriffe auf den Iran, die sich Ende Oktober ereignet hatten. Er kritisiert das Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen, weil es das Leben der Geiseln gefährde. Zudem ruft er Israelis vor dem Hintergrund der Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der Geiseln dazu auf, den Druck auf ihre Regierung zu erhöhen.

Trupanov, der neben der israelischen auch die russische Staatsbürgerschaft besitzt, war während des beispiellosen Überfalls der radikalislamischen Hamas und weiterer militanter Palästinensergruppen auf den Süden Israels aus dem Kibbuz Nir Oz entführt worden - zusammen mit seiner Partnerin Sapir Cohen sowie seiner Mutter und Großmutter, Jelena Trupanov und Irena Tati. Sein Vater Vitaly Trupanov war bei dem Hamas-Überfall auf Nir Oz getötet worden.

Die drei Frauen kamen im November unter Vermittlung Ägyptens, Katars und der USA im Zuge des bislang einzigen Abkommens zwischen Israel und der Hamas zur Geiselfreilassung und einer Feuerpause im Gazastreifen frei. Insgesamt wurden damals 105 in den Gazastreifen verschleppte Geiseln freigelassen, im Gegenzug wurden 240 palästinensische Gefangene aus israelischer Haft entlassen.

Mutter fleht um Freilassung

"Ich bin sehr erleichtert, zu sehen, dass mein Sohn am Leben ist, aber sehr besorgt über das, was er sagt", erklärte Jelena Trupanov nach der Veröffentlichung des Videos laut einer Mitteilung des Forums der Geisel-Familien. In seinem Gesicht sehe sie jedoch Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, sie mache sich Sorgen um seine körperliche und seelische Gesundheit. An Israels politische Führung gerichtet sagte sie: "Schaut meinem Sohn ins Gesicht und rettet ihn, jetzt! Ich verlange, dass alles für seine sofortige Freilassung und die der weiteren Geiseln getan wird", sagte sie. "Sie haben keine Zeit mehr zu verlieren."

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Die von Ägypten, den USA und Katar geleiteten Bemühungen um einen Waffenstillstand im Gazastreifen und die Freilassung der israelischen Geiseln sind seit Monaten erfolglos geblieben. Am Samstag zog sich Katar als Vermittler aus den indirekten Verhandlungen zurück. Das Emirat teilte mit, es werde sich erst wieder in die Verhandlungen einschalten, wenn beide Seiten "ihren Willen und ihre Ernsthaftigkeit" unter Beweis stellten.

Der Islamische Dschihad ist mit der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas verbündet, die mit ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 den Gaza-Krieg ausgelöst hatte. Bei dem Angriff wurden nach israelischen Angaben 1206 Menschen getötet, die meisten von ihnen Zivilisten. Zudem wurden 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Von den 97 Geiseln, die sich weiterhin dort befinden, sollen 34 bereits tot sein.

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