marktbericht
Gestern belastete vor allem die BMW-Aktie den Aktienmarkt - heute wird er von der Commerzbank-Aktie nach oben gezogen. Heute Nachmittag stehen noch wichtige US-Daten auf der Agenda.
Dank kräftiger Kursgewinne der Commerzbank ist der DAX erholt in den Mittwoch gestartet. Eineinhalb Stunden nach Handelsbeginn notiert der deutsche Leitindex 0,4 Prozent höher bei 18.348 Punkten.
Gestern hatte der DAX noch angesichts neuer Sorgen um die deutsche Autobranche ein Prozent eingebüßt. Die New Yorker Börsen schlossen uneinheitlich. Während der Standardwerteindex Dow Jones 0,2 Prozent einbüßte, erholten sich die Technologiewerte an der Nasdaq um 0,8 Prozent.
Insgesamt verläuft der Handel heute vergleichsweise ruhig. Die Anlegerinnen und Anleger warten auf die Veröffentlichung der US-Inflationsdaten für den August um 14.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit.
Beobachter erwarten, dass die Verbraucherpreise im August nur noch um 2,6 Prozent zum Vorjahr gestiegen sind und sich damit dem Zwei-Prozent-Ziel der US-Notenbank weiter annähern. Die Daten sind wichtig für den Zinskurs der Federal Reserve, da offen ist, wie stark sie in der kommenden Woche den Leitzins senken wird.
Der Dollar steht nach dem mit Spannung erwarteten ersten TV-Duell im US-Präsidentschaftswahlkampf zwischen der Demokratin Kamala Harris und dem Republikaner Donald Trump unter Druck. Der Euro gewinnt 0,2 Prozent auf 1,1043 Dollar.
Seit gestern Abend überschlagen sich die Meldungen zur Commerzbank: Am Abend hatte der Bund den Verkauf eines 4,49-prozentigen Pakets an der Großbank angekündigt. Am Morgen wurde nun bekannt, dass die italienische UniCredit das gesamte Paket ersteigert hat und inklusive weiterer Zukäufe am Markt bereits neun Prozent an dem Institut hält.
Zudem bekundeten die Italiener ihr Interesse an einem Ausbau des Engagements. Die UniCredit will bei den Aufsichtsbehörden die Genehmigung beantragen, bei Bedarf mehr als 9,9 Prozent der Commerzbank übernehmen zu dürfen. Das löste Übernahmespekulationen aus, die den Finanztitel am Morgen um mehr als 17 Prozent nach oben schnellen ließen.
Gefragt ist im DAX auch die Covestro-Aktie. Laut der "Financial Times" dürfte staatliche Ölunternehmen Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten noch in diesem Jahr eine offizielle Offerte für den Kunststoffkonzern vorlegen. Grundsätzlich ist weder diese Erwartung noch der genannte mögliche Transaktionswert von rund 14,4 Milliarden Euro inklusive Schulden neu, doch bleibt das Thema damit in den Köpfen der Anleger präsent. Konkrete Übernahmeverhandlungen mit Adnoc gibt es seit Juni 2024. Im Raum steht dabei ein Preis von 62 Euro je Aktie.