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Bürgerschaftswahl am Sonntag: Für Rot-Grün in Hamburg könnte es eng werden



Eine Umfrage kurz vor der Bürgerschaftswahl in Hamburg sieht eine erstarkte Linkspartei. Für die Rot-Grüne-Koalition könnte es eng werden, eine Mehrheit hätten die Sozialdemokraten auch mit der CDU. Sollten FDP und BSW die Fünf-Prozent-Hürde knacken, würde es möglicherweise kompliziert werden.

Drei Tage vor der Bürgerschaftswahl in Hamburg steht die SPD einer Umfrage zufolge weiter deutlich vorn. Die Partei des amtierenden Bürgermeisters Peter Tschentscher kommt in der Erhebung des Instituts Insa auf 32 Prozent. Die CDU landet mit 17 Prozent knapp auf dem zweiten Platz und zieht damit an den Grünen (16 Prozent) vorbei, wie aus der von "Bild" beauftragten Insa-Umfrage hervorgeht. Vor der Bundestagswahl am 23. Februar veröffentlichte Befragungen anderer Institute hatten die Grünen in Hamburg jeweils vor der CDU gesehen.

Die Linke kommt demnach auf 13 Prozent und steigert sich damit im Vergleich zur letzten Infratest-dimap-Umfrage kurz vor der Bundestagswahl um 3 Prozentpunkte. Die AfD kommt laut Insa auf 11 Prozent. FDP und BSW würden mit jeweils 3 Prozent der Stimmen nicht in die Bürgerschaft einziehen.

Bislang regieren SPD und Grüne in Hamburg. Laut der "Bild"-Umfrage würde es für beide auch dieses Mal knapp reichen. Aber auch ein Bündnis von SPD und CDU hätte eine Mehrheit. Eng könnte es für mögliche Zweier-Bündnisse werden, sollten FDP und BSW in die Bürgerschaft einziehen. In einem solchen Fall müsste möglicherweise eine Dreier-Koalition gebildet werden.

CDU-Spitzenkandidat Dennis Thering schließt eine Koalition mit den Grünen aus. Die Grünen müssten nach der Wahl auch in Hamburg in die Opposition, sagte Thering. "Ich schließe eine solche Koalition ausdrücklich aus." Bislang hatte Thering, der am Sonntag als Bürgermeisterkandidat der CDU antritt, sich auf keine Koalitionsaussage eingelassen.

SPD und Grüne verlieren wohl viele Stimmen

2020 hatte die SPD die Bürgerschaftswahl mit 39,2 Prozent der Stimmen klar gewonnen. Zweitstärkste Kraft wurden die Grünen mit 24,2 Prozent. Beide Parteien werden dieses Mal also wahrscheinlich ein deutlich schlechteres Ergebnis erzielen. Die CDU fuhr 2020 mit 11,2 Prozent ihr bis dato historisch schlechtestes Ergebnis in der Hansestadt ein. Die Linke zog mit 9,1 Prozent der Stimmen in die Bürgerschaft ein, die AfD mit 5,3 Prozent.

Das Institut Insa mit Sitz in Erfurt hat 1.000 Hamburgerinnen und Hamburger vom 24. bis 26. Februar online befragt. Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.

Das Institut gibt eine statistische Fehlertoleranz von 3,1 Prozentpunkten an. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.

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