4 months ago

Blau-schwarze Koalition im Osten: Alice Weidel bezirzt die CDU



Die meisten Deutschen wollen die AfD nach den Landtagswahlen im Osten nicht in der Regierung sehen. Doch die Partei setzt alles daran, ihre vielversprechenden Umfrageergebnisse in Macht ummünzen. Bundeschefin Alice Weidel klopft deswegen bei der CDU an.

Vor den anstehenden Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg hat AfD-Co-Chefin Alice Weidel der CDU ein Koalitionsangebot gemacht. "Wir von der AfD sind zu Koalitionen mit der CDU bereit, wenn das inhaltlich machbar ist und sich die Union bewegt", sagte sie der "Welt am Sonntag" laut einer Vorabmeldung. "Das sind wir unseren Wählern schuldig. Der Ball liegt dementsprechend bei der CDU", sagte Weidel.

In den jüngsten Umfragen liegt die AfD in Thüringen und Brandenburg deutlich vorn, in Sachsen liefert sie sich mit der CDU ein enges Rennen um den Platz als stärkste Kraft. Dennoch zeichnet sich in allen drei Bundesländern eine schwierige Regierungsbildung ab. Ein Grund: Die CDU hat Koalitionen mit der AfD nach den Wahlen bereits ausgeschlossen. Möglicherweise sind Mehrheitsbündnisse aber nur mit der AfD oder dem BSW von Sahra Wagenknecht möglich.

Einer aktuellen Umfrage für die "Welt am Sonntag" zufolge lehnen deutschlandweit 55 Prozent der Menschen eine Regierungsbeteiligung der AfD nach den Wahlen im Osten ab. Die AfD wird in Sachsen und Thüringen vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft, in Brandenburg als sogenannter rechtsextremistischer Verdachtsfall.

"Das würde die CDU umbringen"

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Auch CDU-Chef Friedrich Merz hat die ostdeutschen Landesverbände seiner Partei nochmals vor den Gefahren einer Zusammenarbeit mit der AfD gewarnt. "Das würde die CDU umbringen", sagte Merz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Die Zerstörung der CDU ist ja auch das Ziel der AfD. Wir dürfen denen, die uns politisch beseitigen wollen, nicht noch die Hand reichen."

Vor den Wahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg gibt es Merz zufolge "einen kleinen Teil unserer Mitglieder, die der Meinung sind, wir sollten mit der AfD zusammenarbeiten". Die "klare Mehrheit" sei aber dagegen, sagte der Parteichef. Die CDU müsse erklären, "dass es bei uns Grenzen dessen gibt, was wir konservativ nennen", sagte der Unions-Bundestagsfraktionschef. "Diese Grenzen sind überschritten, wenn es rechtsextrem, rechtsradikal, antidemokratisch, antisemitisch und ausländerfeindlich wird."

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